Leistungen

Leichtestrich

Bei der Sanierung auf statisch kritischen Untergründen werden Estrichkonstruktionen benötigt, welche neben den funktionalen Anforderungen auch den Anforderungen eines niedrigen Flächengewichtes genügen müssen. Konventionelle Estriche mit einem Flächengewicht von > 20 kg/m²/cm Schichtdicke scheiden daher häufig aus. Die zumutbare Flächenlast, bspw. im Innenbereich auf Holzbalken oder im Außenbereich auf vorgehängten Balkonen, würde durch den Einsatz deutlich überschritten.

Durch den Einsatz eines speziell entwickelten Leichtfüllstoffes und damit der geringen Dichte, beträgt das Gewicht für 1 m² Estrich (45 mm Estrichdicke) nur ca. 60-65 kg. Hiermit werden im Vergleich zu herkömmlichen Heizestrichen bei einer Fläche von 100 m² somit ca. 2,5-3,0 tonne Gewicht eingespart.

Für den Estrichleger bleibt aber die gewohnte Art der Verarbeitung. Denn Leichtestrich ist ein Werktrockenmörtel und muss nur noch mit Wasser gemischt werden. Hierdurch wird eine gleichbleibende Estrichqualität möglich. Hervorzuheben ist die besonders leichtgängige Verarbeitung. Der Estrichmörtel lässt sich leicht aufziehen und gut verdichten.

 

Anhydrit- Heizestrich

Seit einigen Jahren wird von Bauherren vermehrt Anhydrit-Estrich (CA), auch Calciumsulfatestrich genannt, nachgefragt. Dieser Trend ist darauf zurückzuführen, dass diese Estrichart vergleichsweise kurze Trockenzeiten benötigt, bis sie belegt werden kann. Als Anhydrit-Estrich verfügt er über hervorragende Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeiten. Dadurch ist der Estrich bestens für die Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet. Ein großer Nachteil von Anhydrit-Estrichen ist ihre Wasserunverträglichkeit, die einen Einsatz im Außenbereich ausschließt. Kommt der Estrich mit Feuchtigkeit in Kontakt, reagiert das Bindemittel Anhydrit mit dem Wasser und wird zu Gips umgewandelt. Die Folge: Der Estrich zerfällt und ist unbrauchbar. Der große Vorteil von Anhydrit-Estrichen ist, dass sie sich leicht verarbeiten lassen. Der Estrich wird als Trockenmischung auf die Baustelle geliefert und dort unter Zugabe von Wasser an gemischt. Mit einer Estrichpumpe wird die Estrich-Rohmasse zum Verarbeitungsort befördert und verteilt.

Bei Heizestrichen sind Dehnungsfugen notwendig, wenn die Seitenlänge der Estrichfläche mehr als 6 m beträgt. Außerdem sind Bewegungsfugen in Türdurchgängen bei mehreren hintereinander angeordneten Räumen innerhalb einer Wohnung notwendig. Seine besondere Vorteile bietet der Anhydrit- Heizestrich bei der Verlegung auf Fußbodenheizungen. Ein dichter Anschluss an die Heizrohre und die hohe Wärmeleitfähigkeit, die über den in der DIN 4108 für Zementestrich geltenden Werte für die Wärmeleitfähigkeit liegen, gewährleisten eine ungehinderte und gleichmäßige Wärmeabgabe vom Heizschlauch o. Ä. zur Raumumgebungsluft. Durch seine geringere Stärke von nur 40 bis 45 mm über dem Heizungsschlauch hat dieser Estrich auch eine kurze Aufheizzeit und sichert somit eine ökonomischere Heizweise.

Beim Verwenden als Heizestrich wird dieser sieben Tage nach dem Einbau aufgeheizt, um die natürlichen Austrocknungszeiten zu verkürzen, was dann den Baufortschritt entscheidend beschleunigt.

 

Zementestrich

Beim Zementestrich (CT) handelt es sich nicht nur um die wohl bekannteste Estrichart, er wird auch am häufigsten verlegt. Die wichtigsten Bestandteile von Zementestrich sind Sand, Bindemittel (Zement) und Wasser. Aufgrund seiner Feuchtigkeitsresistenz lässt sich Zementestrich nicht nur im Innen-, sondern auch im Außenbereich einsetzen. Ein weiterer Vorteil sind seine guten Festigkeitswerte.

Zementestriche werden in verschiedene Festigkeitsklassen eingeteilt, wobei für den gewöhnlichen Häuslebauer hauptsächlich die Klassen C20, C25 und C35 von Interesse sein dürften. Die Kennziffer gibt an, mit wie viel Druck (gemessen in Newton pro Quadratmillimeter) der Estrich belastet werden darf, ohne Schaden zu nehmen. Beim Verlegen und während der Trocknungsphase des Zementestrichs muss die Umgebungstemperatur konstant bei über fünf Grad Celsius liegen. Außerdem gilt es, den Estrich unbedingt vor Zugluft und Feuchtigkeit zu schützen. Werden diese Regeln nicht beachtet, können innerhalb des Materials Volumenunterschiede auftreten, so dass die Oberfläche uneben wird und sich im schlimmsten Fall sogar Risse bilden. Vier bis Fünf Tage nach dem Verlegen kann der Zementestrich begangen werden. Nach ungefähr Vierzehn bis Sechszehn Tagen ist eine volle Belastung möglich. Die sogenannte Belegreife, der Zeitpunkt ab dem der Bodenbelag aufgebracht werden kann, ist nach zirka Vier Wochen erreicht.